Principe Teil 7
Die Pier von Santo Antonio war klein und spärlich beleuchtet. Wir mussten eine Leiter hochsteigen. Schließlich stand die gesamte Crew oben versammelt, umringt von Soldaten. Wir bildeten eine Kolonne und folgten dem Weg ins Landesinnere. Es gab nur eine alte Schotterstraße. Links und rechts gingen die Schergen. In der Mitte wir, wie gefangene Piraten, nur ohne Eisenringe und Ketten. Sie fürchteten uns, obwohl wir barfuß und unbewaffnet waren. Die knapp 1000 Meter hohen Basaltkegel der Insel wirkten wie traurige schwarze Riesen vor dem indigoblauen Nachthimmel. Das Geschrei wilder Vögel begleitete uns, und das Getrampel der Stiefel im Kies.

Wir gelangten zu einem Anwesen mit erleuchteten Fenstern und breiter Treppe, die zu einer Art Veranda führte. Das Gebäude aus der Kolonialzeit erinnerte an ein Rathaus. Von der Terrasse ging rechts und links je eine Tür ab. Wir wurden nach rechts beordert, in einen leeren Raum, etwa sieben mal acht Meter. Außer einem brusthohen Paravent mit Durchlass gab es dort nichts. Die großen Fenster waren vergittert. Eine Glühbirne hing lieblos an ihren Drähten von der Decke herab. Viel schäbiger als unsere Verkabelungen auf der Golden Harvest. Das Zimmer musste einmal sehr schön gewesen sein, mit Stuck und hellblauer Bemalung. Es wirkte ziemlich heruntergekommen.

Sie führten uns in den hinteren Teil. Dort kauerten wir auf dem Fußboden, jeder für sich. Nur Momo und Elise saßen zusammen. Roy blätterte im Wörterbuch. Er versuchte eine Aussage, die er machen wollte, ins Portugiesische zu übersetzen. Die Krieger verließen den Raum und verriegelten geräuschvoll die Tür.